Beicht-Sofa: Der Furz, der mich meinen Job kostete! #11

Männlich, 46, anonym, konnte sich während einer wichtigen Konferenz nicht auf mehr die rettende Toilette stehlen, um seinen sich anbahnenden Furz zu unterdrücken. Vor versammelter Mannschaft sind ihm dabei mehrere Fürze entfleucht.

Ich kann nicht genug betonen, wie peinlich mir dieser Tag X ist. Es ist nicht allzu lang her, als der Big Boss eine Konferenz einberief. Diese hatte er Tage zuvor groß und feierlich angekündigt. So war am besagten Tag also die gesamte Belegschaft des Unternehmens vor Ort, um mehr oder weniger angeregt über die Themen und Verbesserungen der letzten Monate zu sprechen. Auch externe Mitarbeiter und Homeoffice-Kollegen hatten sich im Konferenzsaal einbefunden.

„Ich hätte davor wohl doch die Toilette besuchen sollen…“

Am besagten Tag war der Termin auf 10:00 Uhr morgens angesetzt und ich hatte seit dem frühen Morgen bereits zwei Kaffee intus. Die Nacht zuvor hatte ich nicht sonderlich gut geschlafen. Daher war die doppelte Dosis nötig gewesen. Es gab genug an Arbeit zu tun und ein Auftrag, der dringlich war, musste besonders schnell abgewickelt werden. Zehn Minuten vor der Konferenz war ich also noch voll in der Aufgabe drin und wie so oft war die Zeit so schnell verflogen, dass ich gerade noch Zeit hatte, um pünktlich zur Konferenz zu erscheinen. Doch das Malheur bahnte sich seinen Weg durch den Darmtrakt und würde auch nicht mehr lange auf sich warten lassen. Wäre ich doch bloß auf die Toilette gegangen…

„Pressen und Drücken half nichts, ich war wie auf Strom, als der Chef von seinen Monatsstatistiken zu erzählen begann…“

Ein Furz ist ein Furz. Daran lässt sich nichts ändern. Der Mensch entwickelt nun mal Gase, die wieder raus müssen. Als unser Big Boss den Projektor anwarf und von den trockenen Statistiken des letzten Quartals zu erzählen begann, verstärkte sich der Druck. Meine Beine schlängelten sich unter dem Tisch bereits wie von Geisterhand ineinander, um das Entweichen des Furzes zu blockieren. Meine Füße klopften nervös auf dem Boden umher. Das Zittern meiner Schenkel fiel bereits meinen Nebensitzern auf. Ich drückte und presste und versuchte meinem Furz weiszumachen, dass ihm noch Zeit blieb. Doch ich sollte mich irren.

„Ich dachte mir, du schaffst das, lass einfach den Furz drin, bis zur nächsten Pause ist es nicht weit…“

Ich verriet ihm jedoch nicht, dass er mindestens eine Stunde durchhalten musste. Anfangs vertraute mir der Furz noch. Doch es sollte nicht lange dauern, bis er erfuhr, dass es sich um eine Lüge handelte. Enttäuscht und stinkig wollte er mich verlassen, mit einem Blick durch den Tunnel der Freiheit. Die Diskussion wurde hitzig, genau wie mein Inneres. Die nächste Pause war nur noch eine Viertel Stunde entfernt und doch würde ich es nicht mehr durchhalten. Ich atmete tief durch und stand inmitten der heißesten Gesprächs- und Diskussionsrunde auf. Es blieb nicht mehr viel Zeit.

„Entschuldigen Sie mich bitte…ich muss dringend auf die Toilette…“

Fast hätte ich es geschafft. Ich stand auf und entschuldigte mich in der Runde und lief in Richtung der Türe. Lief so schnell es ging, um dem Elend zu entrinnen. Doch während sich meine Schenkel bewegten, brachen die ersten Fürze heraus. Eine Reihe weiterer Fürze bahnte sich an, und sie knatterten nur so heraus. Dort hinten war die rettende Türe, aber die Lautstärke der Fürze, die aus meinem Inneren entwichen, kündigten sich lauthals an. Ich bemerkte bereits die ersten Lachsalven in den vorderen Reihen, begleitet von erschütterten Kollegen, die sich wild fuchtelnd ihre Handflächen vor ihren Nasen schüttelten. Und noch bevor noch weitere der Angestellten davon „Wind“ bekommen hatten, brachen auch die nächsten Salven aus mir heraus.

„Das Übel nahm kein Ende…“

Polternd und trötend kamen sie aus mir heraus. Auch als ich meine Hand am Türgriff hatte, um den Konferenzsaal zu verlassen, knatterten die Fürze nur so aus mir heraus. Aus dem Tuscheln und Kichern, wurde ein lautstarkes Gelächter, das ich noch bis zum Gang auf die Toilette hörte. Ich war mir bewusst, dass es offensichtlich war, dass ein stinkendes Gas wie der einfältige Furz gerade meine Karriere zerstört hatte.

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Quelle: Jaymantri/pexels.com