Scharf, schärfer, am schärfsten – Die schärfste Chili-Sorte der Welt

Die einzige Chili-Sorte, die sich dauerhaft die Spitzenposition im Guinness-Buch der Rekorde gesichert hat, ist die Sorte „Carolina Reaper“ (aus dem Englischen übersetzt: der Sensenmann aus Carolina). Zurecht: Mit dem gemessenen Höchstwert von über 2,2 Millionen Scoville (Schärfegrad) ist sie die derzeit schärfste Chili-Sorte der Welt. Der Durchschnitts-Wert ihres Schärfegrades beträgt sagenhafte 1.569.300 Scoville-Einheiten. Ende 2013 hat sich die Chili-Schote aus South Carolina mit diesem Rekord-Wert den Titel im Guinness-Buch geholt.

Der amtierende und schärfste Chili-Weltmeister

Der Rekordhalter aus Carolina wurde von Ed Currie aus den USA gezüchtet. Mit diesem extrem scharfen Chili hat er gleich zwei ehemalige Spitzenreiter aus dem Guinness-Buch der Rekorde verdrängt. Zum einen die bekannte Chili-Schote „Bhut Jolokia“, die ab dem Jahr 2006 als schärfste Chili der Welt betitelt wurde. Zum anderen den Nachfolger „Trinidad Moruga Scorpion“ aus dem Jahre 2012. Obwohl die Herkunft der Eltern nicht genau bekannt ist, vermutet man eine Kreuzung aus den beiden Chili-Sorten Bhut Jolokia und Habanero.

Anwendungsbereiche der stärksten Chili-Sorten im Alltag

Bei den genannten Chili-Schoten muss man bedenken, dass die Intensität ihres Schärfegrades vergleichbare Scoville-Werte wie z. B. bei den Jalapeños deutlich in den Schatten stellt und diese um das 400 bis 500-fache übersteigt. Für den menschlichen Verzehr sind diese Top-3 Chili-Sorten daher nicht unbedingt geeignet. In Indien beispielsweise werden Seile mit Bhut Jolokia einbalsamiert, um Elefanten von Reisfeldern fernzuhalten. Wie ein Hochsicherheits-Zaun halten sie die Dickhäuter fern, da diese beim Kontakt mit dem Capsaicin sehr sensibel reagieren. Das Konsumieren der Schote kann sogar dazu führen, dass sie erbrechen müssen.

Die Aggressivität des Wirkstoffs Capsaicin wird bei der „Trinidad Moruga Scorpion“ dazu genutzt, um Bootsfarbe mit selbiger Chili-Schote zu mischen. Der Grund: Der Wirkstoff ist so scharf, dass man damit Krebse verscheuchen kann. Auch ein uns sehr bekanntes Abwehrspray macht Gebrauch von dem Wirkstoff Capsaicin, der in Chilis enthalten ist: Das Pfefferspray. Mit einem Schärfegrad von etwa 2 Millionen Scoville kann man sich die höllischen Schmerzen bei Direktkontakt mit den Augen kaum vorstellen. Die Gefahr, einer kurzfristigen Erblindung von bis zu einer halben Stunde zu unterliegen, ist hoch.

Wirkungen beim Konsum der schärfsten Chili-Schoten bei Menschen

Nach dem Verzehr der schärfsten Chili-Sorte ist davon auszugehen, dass man neben Heul-Attacken ein Gefühl eines bis zu 30-minütigen Rausches verspürt. Farbliche Illusionen und unkontrollierte Bewegungen sind dabei nicht auszuschließen. Die steigende Körpertemperatur sorgt für eine strahlend-rote Farbe des Kopfes. Der Schmerz wandert vom Hals bis in die Ohren. Wichtig sei beim Konsum einer derart scharfen Schote, dass man mindestens zehn Mal daran kaut, um sich vor Magenschäden zu schützen.

Wieviel Wasser braucht es, um einen Milliliter reines Capsaicin zu neutralisieren?

Um sich eine Vorstellung des Schärfegrades von reinem Capsaicin (ca. 16.000.000 Scoville) zu machen, möchten wir Ihnen noch zeigen, wieviel Wasser nötig wäre, um die Wirkung der Schärfe bei 1 ml reinem Capsaicin (Capsaicin-Kristalle) komplett zu beseitigen. Dazu wären 16 Millionen ml (ca. 16.000 Liter Wasser) nötig, damit im Anschluss keine Schärfe mehr registriert wird. Bei dem schärfsten Chili Carolina Reaper wären bei einem Spitzenwert von 2,2 Millionen Scoville daher geschätzt etwa 2.200 Liter Wasser nötig, um die Schärfe-Wirkung von einem Milli-Liter zu neutralisieren.

Informieren Sie sich im nächsten Artikel über die gesundheitlichen Wirkungen der Wunderpflanze: Chili als Wunderheilmittel gegen Krebs

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