Risiko-Faktor: Spielsucht! Therapie & Lösungen

Die Erkenntnis des Spielsüchtigen, dass eine Therapie notwendig ist, um ihn aus der Misere zu befreien, kommt in der Realität leider oftmals viel zu spät. Erst dann nämlich, wenn die Verhältnisse zerrüttet sind, man auf einem Schuldenberg sitzt, den Job verloren und die Familie einen verlassen hat, werden die ersten Schritte gegen die Spielsucht in Betracht gezogen. Keiner will die Erfahrung machen, vor der Türe seiner Wohnung stehen zu müssen und zu wissen, dass man alles verloren hat, was einem je etwas bedeutet hat. Daher stellen wir Ihnen in diesem Beitrag die Möglichkeiten der Therapie vor, damit die Spielsucht vorausschauend und erfolgreich bewältigt werden kann.

Ab wann gilt man als spielsüchtig?

Wenn der Betroffene ständig ans Spielen denkt, die Kontrolle über das Spiel und seine Ausgaben verliert und seine Risikobereitschaft steigt, dann kann man von einer sich anbahnenden Spielsucht reden. Spielsüchtige zocken mit der Zeit immer häufiger, erhöhen ihre Einsätze und reduzieren ihre Spielpausen. Sie dürsten nach rasanten Spielen mit hohen Einsätzen und der Hoffnung, einen effektiven Erlös abzugreifen.

Während des Spielens wird eine Flut von Glückshormonen im Gehirn freigesetzt, welche es dem Spielsüchtigen schwer machen, mit dem Spielen aufzuhören. Durch das Vernachlässigen aller wichtigen Aufgaben im Leben, nimmt der Anteil des Zockens immer mehr Zeit ein. Der Süchtige hat zudem Schwierigkeiten mit der Verwaltung seines Geldes. Um Geld aufzutreiben, erwägt dieser die Bereitschaft, auf unlegitime Weise an Geld heranzukommen. Hohe Schuldenberge, sowie ein sozialer und beruflicher Abstieg sind bei Spielsüchtigen nicht selten.

Möglichkeiten der Therapie

Beratungs- und Behandlungszentren für Suchterkrankungen

Viele Menschen suchen als erste Anlaufstelle Beratungsstellen oder Behandlungszentren auf. Dort vereinen sich neue Wege für Menschen, die an Sucht-Erkrankungen leiden oder familiäre Probleme haben. Auch emotionales und psychisches Leiden kann behandelt werden. An Beratungsstellen wird öfters auch eine kostenfreie Beratung angeboten.

Diese Institutionen sind häufig in Großstädten und Metropolen anzutreffen und bieten eine erstklassige Therapie-Form. Die höchste Aufgabe dieser ehrenwerten Mitarbeiter ist es, den Menschen in ihrem Leid zu helfen. Dort gibt es Selbsthilfegruppen speziell für Spielsüchtige, in denen offen und ausführlich über die Erfahrungen der jeweiligen Glücksspieler gesprochen wird. Einzelberatungen, sowie Paar- und Familienberatungen sind in der Regel auch möglich. Zudem werden dort zahlreiche weitere Suchterkrankungen behandelt.

Verschiedene Formen der Therapie:

Eine Therapie kann entweder stationär oder ambulant wahrgenommen werden. Bei der ambulanten Therapie befindet sich der Patient für die Dauer der Behandlung in der Klinik, kann jedoch nach Beendigung der täglichen Therapie wieder nach Hause gehen. Bei der stationären Therapie verweilt der Patient innerhalb einer festgelegten Zeit innerhalb der Klinik und bekommt dort für die Dauer der Heilung ein eigenes Zimmer zugewiesen. Bis zur Genesung findet die Therapie in der Klinik statt, die dem Patienten vielfältige Möglichkeiten der Freizeitgestaltung bietet.

Selbsthilfegruppen für Glücksspieler:

Von Einladungen zu Selbsthilfegruppen und deren Veranstaltungen hört man im öffentlichen Alltag selten etwas, dennoch existieren sie. Wenn man sich im Netz ausreichend informiert, dann findet man anonyme Selbsthilfegruppen, die es gezielt auf die Sucht rund um das Glücksspiel abgesehen haben. In einer gemeinsamen Runde können Spielsüchtige so ihre Erfahrungen miteinander austauschen und sich gegenseitig Tipps geben.

In einer Runde, in der alle unter derselben Sucht leiden, fällt es den Betroffenen oft leichter, über den Kern und den Hintergrund ihrer Probleme zu sprechen. Sie können besser nachvollziehen, wie es ist, sich in genau dieser Situation zu befinden. In Selbsthilfegruppen sind auch oft ehemalige Glücksspieler zu Gast. Sie erzählen von ihren Erfahrungen und beschreiben den Glücksspielern, wie sie sich von der Spielsucht befreit haben.

Stationärer Klinik-Aufenthalt:

Wenn Sie einen stationären Klinik-Aufenthalt in Erwägung ziehen, dann sollten Sie überlegen, ob Sie eine Reha-Klinik bevorzugen oder doch lieber in einer spezialisierten Sucht-Klinik behandelt werden wollen. Beide Varianten setzen voraus, dass Sie sich die nächsten Wochen oder Monate voll und ganz auf Ihre Heilung konzentrieren, um sich von der Spielsucht zu befreien. Es finden viele Einzelgespräche mit spezialisierten Ärzten statt, die mit Gruppentherapien und dem Austausch der Erfahrungen ergänzt werden.

Freizeitangebote während der Therapie:

In Kliniken werden häufig attraktive Freizeitangebote bereitgestellt, die bei der Heilung der Erkrankung helfen sollen. Je nach Klinik können Zeichenkurse, sportliche Aktivitäten oder musikalische Elemente im Fokus stehen. Diese helfen den Betroffenen, zu erkennen, dass die Ausübung ihrer Talente ebenfalls zu Glückshormonen führen kann. Wichtig ist natürlich auch das Verwalten des eigenen Geldes. Daher werden die Spielsüchtigen auch im Umgang mit dem Geld geschult.

Therapie über Telefon-Hotlines oder das Internet:

Wer sich telefonisch beraten lassen möchte, findet im Internet kostenlose Beratungstelefone. Dort erhalten Sie anonyme Hilfestellungen und Informationen rund um das Glücksspiel. Sie können dort soviele Telefonate führen, wie Sie möchten. Nehmen Sie sich ruhig die Zeit, um dem Berater oder der Beraterin ausführlich von Ihren Problemen zu erzählen. Die Berater sind professionell geschult und können Ihnen auch auf emotionaler Ebene helfen.

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