Führungsstil: Boss vs. Leader! Welcher Typ ist erfolgreicher?

Ein Unternehmen zu führen bedeutet viel Verantwortung zu übernehmen und belastbar zu sein. Täglich müssen wichtige Entscheidungen getroffen werden, um die eigene Firma anzutreiben und somit die nötigen Gewinne zu erzielen. Der Chef koordiniert die einzelnen Teil-Prozesse der Firma bis hin zum Erfolg und hat einen scharfen Blick für das Wesentliche. Fehleranalysen, sowie Prozessoptimierungen gehören zu den langfristigen Aufgaben eines Geschäftsführers. Darüber hinaus soll der Chef auch noch als Vorbild für die Mitarbeiter fungieren und eine gewisse Autorität ausstrahlen. Doch worin unterscheidet sich ein Boss von einem Leader? Ist Ihr Chef eher ein draufgängerischer Boss oder ein motivierender Leader? Im folgenden Artikel erklären wir Ihnen die Unterschiede der beiden gegensätzlichen Führungsstile.

Boss vs. Leader: König vs. Team-Player

Boss:
Wenn der Boss seine Ansage hält, dann herrscht erst einmal Ruhe auf den Plätzen. Keiner regt sich mehr und jeder lauscht den Worten des Häuptlings. Manch einer sogar unter heftigsten Schweißausbrüchen. Der Boss hat klare Vorstellungen, was er von seinen Mitarbeitern erwartet. Probleme werden unverzüglich und direkt von ihm angesprochen.
„Ich verlange, dass nach diesem Schema gearbeitet wird“ oder Standard-Phrasen wie „Ohne meine Genehmigung werden Schritte dergleichen nicht mehr unternommen“ hört man beim Typ Boss sicherlich öfters mal. Es ist nicht zu überhören, dass der traditionelle Boss gerne von sich selbst reden mag und Ich-bezogene Entscheidungen trifft. Die Befindlichkeiten seiner Mitarbeiter sind seiner Meinung nach zweitrangig.

Leader:
Er ist davon überzeugt, dass ein kooperatives Wir-Gefühl das Unternehmen stärken kann. Daher agiert der Leader in der Firmen-Hierachie als Team-Mitglied. Durch intensiven Meinungsaustausch mit seinen Mitarbeitern holt er sich Ratschläge ein und baut einen Draht zu seinem Personal auf. Dabei steht das „Wir“ im Vordergrund. Durch ein solidarisches Team-Gefühl gehen die Mitarbeiter motivierter an ihre Arbeit heran und fühlen sich wertgeschätzter. Bei entstandenen Fehlern wird die Schuld nicht einer einzelnen Person in die Schuhe geschoben. Da der Leader sich als Teil des Teams sieht, fördert er spielerisch das gesamte Team, um Fehler zu minimieren. Mit Erfolg: Als Teil des Teams arbeitet jeder Mitarbeiter umso enthusiastischer, um die Ziele des Teams zu realisieren.

Boss vs. Leader: Anerkennung für das besondere Engagement

Boss:
Der Boss ist im Unternehmen nicht soweit gekommen, weil er einfach auf der faulen Haut gelegen hat. Im Gegenteil. Seine außerordentliche Begabung in der Unternehmungsführung hat ihm diese Position erst ermöglicht. Durch seinen scharfsinnigen Verstand und sein ausgefeiltes Handelsgeschick sorgt er in der Endbilanz für Gewinne. Sein harter Führungsstil ist mit Erfolgen verbunden. Umso mehr feiert sich der Boss auch, wenn etwas zu seinen Gunsten läuft. Dies verbirgt er auch nicht vor seiner Belegschaft.

Mit erhobenem Kopf stolziert er durch die Reihen der Mitarbeiter und verkündet dabei den letzten großen Deal, den er ausgehandelt hat. Er klopft sich auf die eigene Schulter und lässt sich seinen Erfolg durch seine Mitarbeiter bestätigen. Der Boss sieht es als selbstverständlich an, dass seine Mitarbeiter auf höchster Leistungsstufe arbeiten und zum Erfolg des Unternehmens beitragen. Allerdings sollte man keinen Lob von ihm erwarten. Denn eine Anerkennung für besondere Leistungen bleibt meistens aus und sorgt für Frust und Unzufriedenheit bei den Mitarbeitern.

Leader:
Auch wenn der Leader ein ausgesprochenes Genie sein mag, zeigt er dies doch selten vor seinem Personal. Handelt er ein gutes Geschäft oder gar mehrere gewinnbringendene Deals ein, genießt er den Moment für sich und lässt sich dafür nicht loben. Dafür konzentriert sich der Leader umso mehr auf die Erfolge seines Teams. Bemerkt er den Fleiß, den seine Mitarbeiter zu Tage bringen, will er diese Bemühungen honorieren. Er zollt seinen Mitarbeitern Anerkennung sowie Respekt und belohnt sie mit motivierenden Ansprachen oder auch mit Bonus-Zahlungen. Umso bemühter und fleißiger arbeitet sein Personal für ihn, da seine Anerkennung Wunder bewirkt. Die Mitarbeiter werden zufriedener und arbeiten effizienter.

Boss vs. Leader: Leistung und Produktivität fördern

Boss:
Wenn der Boss bemerkt, dass die Mitarbeiter in ihrer Leistung stark nachlassen, dann wird er konsequent Maßnahmen ergreifen, um genau das zu verhindern. Die Mitarbeiter werden häufiger auf ihr Arbeitspensum hingewiesen und es wird möglicherweise mehr Druck erzeugt, um die Produktivität zu steigern.

Um sich Ärger zu ersparen, werden betroffene Mitarbeiter ihre Aufgaben schneller wie üblich erledigen. Geplagt von der Angst vor Konsequenzen, erhöht der einzelne Mitarbeiter seine Arbeitsleistung und die damit verbundene Produktivität. Basierend auf dem System der Furcht, steigt das Stress-Level der Mitarbeiter aufgrund des erhöhten Drucks an. Die möglichen Konsequenzen reichen von psychischen Überbelastungen bis hin zu krankheitsbedingten Ausfällen. Das Burnout-Syndrom rückt in greifbare Nähe. Zudem steigen auf lange Sicht die Fehler-Quoten der Mitarbeiter in den ausgeführten Arbeiten.

Leader:
Fällt einem Leader auf, dass die Mitarbeiter in ihrer Leistung schwächeln, dann löst er die Problematik nicht durch Druck oder Drohungen. Im Gegenteil. In einem bewegenden Gespräch unter vier Augen oder in einer positiven Rede vor der Gruppe schildert er die momentane Situation der Firma. Mit einer emotionalen Ansprache weckt er die Gefühle seiner Mitarbeiter. Der Leader spielt mit offenen Karten und beteuert die Wichtigkeit eines jeden Mitarbeiters. Er weiß, dass jeder einzelne Mitarbeiter der Schlüssel für den Erfolg des Unternehmens ist. Daher nimmt der Leader den Zweifel der Mitarbeiter ab und motiviert sie stattdessen.

Als Folge gehen die Mitarbeiter mit neuer Begeisterung an ihre Aufgaben heran und liefern auf Dauer die gewünschten Erfolge. Die Leistungen der betroffenen Mitarbeiter steigen zur Höchstform an und übertreffen selbst die besten Ergebnisse, die bisher abgeliefert wurden.

Boss vs. Leader: Der Führungsstil

Boss:
Es ist nicht selten, dass der Boss gerne Aufgaben abgibt, die in seinen Zuständigkeitsbereich fallen. Schließlich ist er der Boss, der das Kommando anführt. Er sieht es nicht ein, Ratschläge bei seinen Mitarbeitern einzuholen, selbst wenn das Schiff am Sinken ist. Mit purer Absicht kommandiert er seine Mitarbeiter herum und teilt ihnen Sonderaufgaben zu, um sich selbst zu entlasten. Obwohl die Mitarbeiter selbst in ihrer Arbeit versinken, scheint das den Boss nicht zu interessieren. Manch ein Boss lässt sich gar fürstlich bewirten, Kaffee und Kuchen lässt er sich von seinem Personal servieren. Und auch sonst ist er in der Lage, Aufgaben zu delegieren, ohne mit der Wimper zu zucken. Er bezahlt die Löhne, wieso soll sein Personal nicht für ihn schuften?

Leader:
Aufgaben, die in seinem Zuständigkeitsbereich liegen, erledigt der Leader wohlwollend. Wenn die Arbeitsmenge jedoch nicht mehr zu bewältigen ist, braucht auch der Leader die Hilfe seines Personals. Statt seinen Mitarbeitern willkürlich Aufgaben aufzuzwingen, frägt er sie zuerst nach ihrer Auslastung. Wenn der betroffenene Mitarbeiter auf dem Laufenden ist, dann wird er dem Leader auch bei seinen Aufgaben behilflich sein. Damit geht der Leader den menschlichen Weg und bittet seine Mitarbeiter nur dann um Hilfe, wenn die Bewältigung der Aufgaben zumutbar ist. Dadurch fühlt sich der Mitarbeiter besser, da er weiß, dass er dem Chef einen Gefallen tun kann, wenn er ihn entlastet. Der Leader wird es ihm eines Tages sicherlich danken. Schließlich ist er der Leader, der in der Führungspolitik stets ehrenwert agiert.

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